
Nachruf an meine geliebte Akira!
In tiefstem Schmerz sitze ich hier, die Tastatur vor mir, und versuche, Worte zu finden, die der Leere gerecht werden, die Du, meine geliebte Akira, in meinem Leben hinterlassen hast. Es ist schwer zu glauben, dass es schon so lange her ist, seitdem Du über die Regenbogenbrücke gegangen bist, und doch fühlt es sich an, als wäre es gestern gewesen, als ich Deine sanften Augen zum letzten Mal geschlossen habe. Dieser Nachruf soll ein Denkmal für Dich sein, für all die unvergesslichen Jahre, die wir gemeinsam hatten, für Deine bedingungslose Liebe, Deine unerschütterliche Loyalität und Deine einzigartige Persönlichkeit, die mein Leben so erfüllt hat.
Es war der 16. Januar 2012, ein kalter Wintertag, als sich unsere Wege kreuzten. Ich erinnere mich noch genau an die Fahrt zu diesem Bauernhof in der Nähe von Horn, der zu einem Tierheim umfunktioniert worden war. Ein Ort voller Hoffnung und gleichzeitig voller Geschichten von Verlassenheit. Als ich Dich zum ersten Mal sah, war es, als ob die Zeit stillstand. Du warst ein kleines, unscheinbares Wesen, inmitten all der anderen Hunde, aber Deine Augen, diese tiefbraunen, intelligenten Augen, zogen mich sofort in ihren Bann. Du warst anfangs scheu, zurückhaltend, aber in Deinem Blick lag eine Sanftheit, die mein Herz berührte.
Deine erste Besitzerin musste dich abgeben, da sie an der Hüfte operiert wurde. Ob das wirklich der einzige Ausweg gewesen wäre, lasse ich mal so dahingestellt. Deine Unsicherheit, Deine anfängliche Angst vor lauten Geräuschen sprachen Bände. Doch in Deinen Augen sah ich auch Hoffnung, den Wunsch nach Geborgenheit und Liebe. Und in diesem Moment wussten wir, dass Du zu uns gehörst, dass wir zusammengehören.
Die Fahrt nach Hause war aufregend für uns. Du warst still zusammengekauert auf der Rückbank, dein Frauchen auf der linken Seite und Du auf der rechten. Je länger die Heimfahrt dauerte, desto weiter bist du ganz unauffällig nach links gerückt, bis dein Kopf auf Frauchens Schoß landete. Ich erinnere mich, wie ich immer wieder in den Rückspiegel schaute, um sicherzustellen, dass es Dir gut ging. Und als wir dann endlich zu Hause ankamen, begann ein neues Kapitel in unserem Leben, ein Kapitel voller Abenteuer, Liebe und unvergesslicher Momente.
Die ersten Wochen waren geprägt von gegenseitigem Kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Du warst anfangs noch etwas schüchtern. Aber mit viel Geduld, Liebe und sanfter Zuwendung tautest Du langsam auf. Deine Neugierde siegte über Deine Schüchternheit, und Stück für Stück erobertest Du Dein neues Zuhause und mein Herz.
Schon bald entdeckten wir unsere gemeinsame Leidenschaft: das Wandern. Die Natur wurde zu unserem zweiten Zuhause, die Berge zu unseren treuen Begleitern. Ich erinnere mich noch an unsere ersten Ausflüge in die Fischauer Vorberge, für uns „Kürassier“. Diese sanften Hügel, die sich so malerisch vor uns auftürmten, wurden zu unserem Trainingsgelände, zu einem Ort der Entspannung und der Freude.
Du warst von Anfang an eine begeisterte Wanderin. Deine kleinen Beine trugen Dich mit unglaublicher Ausdauer über Stock und Stein. Deine Nase immer am Boden, jede Fährte aufnehmend, jede neue Duftnote erkundend. Deine Freude war unbeschreiblich, wenn wir uns auf den Weg machten. Dein ganzer Körper vibrierte vor Aufregung, Dein Schwanz wedelte unaufhörlich, und Deine Augen strahlten vor Lebensfreude.
Der Kürassier wurde zu unserem Stammrevier. Wir kannten jeden Pfad und jeden Baum. Wir erlebten dort den Wechsel der Jahreszeiten, die Farbenpracht des Herbstes, die Stille des Winters, das Erwachen des Frühlings und die üppige Fülle des Sommers. Wir beobachteten die Vögel, die Eichhörnchen, die Rehe, die uns manchmal neugierig beäugten. Die Natur wurde zu unserem Lehrer, zu einem Ort der Ruhe und des Friedens.
Ich erinnere mich an unzählige Momente, die für immer in meinem Herzen verankert sind. Wie Du im Frühling über blühende Wiesen tolltest, wie Du im Sommer in den kühlen Bächen badetest, wie Du im Herbst durch raschelndes Laub schnüffeltest und wie Du im Winter im Schnee spieltest. Deine Freude war ansteckend, Deine Lebenslust unbändig.
Doch unsere Wanderlust kannte keine Grenzen. Die Fischauer Vorberge waren nur der Anfang. Schon bald zog es uns in höhere Regionen, in die majestätische Welt der Alpen. Die Schneealpe in der Steiermark wurde zu einem unserer ersten großen Abenteuer. Der Weg war steil, steinig und anstrengend. Aber Du hast Dich nicht beklagt, nicht gejammert. Mit unermüdlichem Eifer bist Du neben mir hergelaufen, immer darauf bedacht, mit mir Schritt zu halten.
Als wir dann endlich den Windberg (den Gipfel) erreichten, war die Aussicht atemberaubend. Ein endloses Panorama aus schneebedeckten Gipfeln, tiefgrünen Tälern und strahlend blauem Himmel. Wir waren überwältigt von der Schönheit der Natur, von der Stille und der Weite, die uns umgab. Und Du, meine kleine Akira, standest stolz neben mir, Dein Fell im Wind wehend, Deine Augen voller Glück.
Der Abstieg war nicht weniger herausfordernd, im Gegenteil, ich finde bergab gehen viel anstrengender als bergauf, aber wir waren erfüllt von einem Gefühl des Erfolgs, der Zufriedenheit und der tiefen Verbundenheit. Wir hatten es gemeinsam geschafft, diesen Berg zu bezwingen, und dieses Erlebnis schweißte uns noch enger zusammen.
Es folgten viele weitere Abenteuer in den Alpen. Der Kolm Saigurn in den Rauriser Alpen, ein weiteres unvergessliches Ziel. Ich erinnere mich an den langen Anmarsch durch dichte Wälder, über blühende Almwiesen und entlang tosender Bäche. Wir waren auf einem schmalen Pfad unterwegs, als wir plötzlich auf eine Kuhherde stießen. Die Kühe waren groß, kräftig und neugierig. Und wir, wir waren mitten drin.
Es gab kein Zurück, kein Vorwärts, nur Kühe um uns herum. Ich war etwas nervös, wusste nicht, wie die Kühe reagieren würden. Aber Du, meine kleine Akira, Du warst unglaublich gelassen. Du hast Dich eng an meine Beine gedrückt, hast Dich nicht bewegt, hast keinen Laut von Dir gegeben. Du hast mir vertraut, dass ich uns da schon irgendwie wieder rausführen würde.
Und so war es dann auch. Langsam, vorsichtig, Schritt für Schritt, haben wir uns durch die Kuhherde hindurchgekämpft. Die Kühe beäugten uns neugierig, manche schnaubten, manche muhten, aber sie ließen uns passieren. Als wir dann endlich die Herde hinter uns gelassen hatten, atmeten wir beide tief durch. Das war ein Abenteuer, das wir so schnell nicht vergessen würden.
Und dann das Gasteinertal, ein weiteres Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Besonders der Stubnerkogel hatte es uns angetan.
Der Stubnerkogel, der Kolm Saigurn, die Schneealpe, die Fischauer Vorberge – all diese Orte sind untrennbar mit Dir verbunden. Sie sind voller Erinnerungen an unsere gemeinsamen Wanderungen, an unsere unvergesslichen Erlebnisse, an unsere tiefe Freundschaft.
Du warst mehr als nur ein Hund für mich, Du warst meine treue Begleiterin, meine Seelenverwandte, mein Familienmitglied. Du warst immer für mich da, in guten wie in schlechten Zeiten. Du hast mich getröstet, wenn ich traurig war, Du hast Dich mit mir gefreut, wenn ich glücklich war. Deine bedingungslose Liebe war ein Geschenk, das mein Leben unendlich bereichert hat.
Ich erinnere mich an Deine sanfte Art, Deine liebevolle Zuneigung, Deine unendliche Geduld. Du warst immer bereit zu kuscheln, zu spielen, zu wandern, einfach nur da zu sein. Deine Anwesenheit war Balsam für meine Seele. Dein Blick, Deine Berührung, all das reichte aus, um meine Stimmung aufzuhellen, meine Sorgen zu vertreiben, meine Lebensfreude neu zu entfachen.
Du warst eine Meisterin der Lebensfreude. Deine Begeisterung war ansteckend, Deine Energie unerschöpflich. Du liebtest es zu spielen, zu toben, zu rennen, zu springen. Du liebtest es, neue Dinge zu entdecken, neue Orte zu erkunden, neue Menschen und Tiere kennenzulernen. Deine Neugierde war unstillbar, Dein Entdeckergeist unbändig.
Die Hiobsbotschaft
Doch das Leben ist nicht nur Freude und Glück. Im Frühjahr 2024 erreichte uns eine schreckliche Nachricht. Die Diagnose Milztumor. Ein Schock, ein Stich ins Herz. Die Welt stand für einen Moment still. Wie konnte das sein? Du, meine lebensfrohe, energiegeladene Akira, krank? Das durfte nicht wahr sein.
Die Operation war riskant, aber wir mussten es versuchen. Wir wollten Dir jede Chance geben, wollten Dich nicht aufgeben. Und Du, Du hast gekämpft, wie eine Löwin. Du hast die Operation gut überstanden, hast Dich schnell erholt, hast neuen Lebensmut gefasst.
Der Sommer in Fusch an der Glocknerstraße wurde zu einem Geschenk, zu einer unerwarteten Verlängerung unserer gemeinsamen Zeit. Du blühtest noch einmal auf, genossest die frische Bergluft, die langen Spaziergänge, die Streicheleinheiten, die Aufmerksamkeit. Es war, als ob Du wüsstest, dass diese Zeit kostbar war, dass sie nicht ewig dauern würde.
Wir unternahmen noch einmal ein paar Wanderungen, wenn auch etwas kürzer und weniger anstrengend als früher. Aber Deine Freude war ungebrochen, Deine Begeisterung unvermindert. Du warst einfach glücklich, dabei zu sein, die Natur zu genießen, meine Nähe zu spüren.
Doch der Krebs war heimtückisch, unerbittlich. Im September kam er zurück, stärker als zuvor. Die Hoffnung schwand, die Verzweiflung wuchs. Wir wussten, dass die Zeit gekommen war, Abschied zu nehmen.
Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens, Dich gehen zu lassen. Dich, meine geliebte Akira, meine treue Freundin, mein Familienmitglied. Dich, die mein Leben so reich erfüllt hat.
Der Tag, an dem wir Dich erlösen mussten, der 23. September 2024, war ein dunkler Tag, ein Tag voller Tränen und Schmerz. Aber es war auch ein Tag der Liebe, der Dankbarkeit und des Respekts. Wir wollten Dir Leid ersparen, wollten Dich nicht unnötig leiden lassen.
In meinen Armen bist Du friedlich eingeschlafen, Deine Augen geschlossen, Dein Atem still. Ein letzter Blick, ein letzter Kuss, ein letztes Lebewohl. Und dann warst Du weg, für immer gegangen.
Die Leere, die Du hinterlassen hast, ist unbeschreiblich. Dein Körbchen ist leer, Deine Leine hängt still an der Garderobe, Dein Napf steht unberührt in der Ecke. Dein fröhliches Bellen, Dein freudiges Schwanzwedeln, Dein sanftes Schnurren – all das fehlt mir so sehr.
Ich vermisse Dich jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Du bist immer in meinen Gedanken, in meinem Herzen, in meinen Erinnerungen. Du wirst immer ein Teil meines Lebens bleiben, für immer unvergessen.
Danke, meine geliebte Akira, für all die unvergesslichen Jahre, die wir gemeinsam hatten. Danke für Deine bedingungslose Liebe, Deine unerschütterliche Loyalität, Deine einzigartige Persönlichkeit. Danke, dass Du mein Leben so reich erfüllt hast.
Du warst ein Geschenk des Himmels, ein Engel auf vier Pfoten. Du hast mich gelehrt, was wahre Freundschaft bedeutet, was bedingungslose Liebe ist, was Lebensfreude wirklich heißt. Du hast mein Leben verändert, zum Besseren, für immer.
Ich werde Dich nie vergessen. Du wirst immer in meinem Herzen weiterleben, bis wir uns eines Tages wiedersehen, auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke. Bis dahin, ruhe in Frieden, meine treue Freundin. Ich liebe Dich mehr, als Worte sagen können.
Deine Wanderungen sind nun zu Ende, Deine Pfoten haben ihren letzten Weg zurückgelegt. Aber Deine Spuren sind tief in meinem Herzen eingegraben, Deine Erinnerung wird für immer in meiner Seele weiterleben.
Schlaf gut, meine geliebte Akira. In Liebe und ewiger Dankbarkeit, Dein Mensch.
