Dieses Mal möchte ich Euch von unserer Wanderung auf die Rax erzählen. Die Rax ist ein Gebirgsmassiv direkt an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark.
Eine Sache vorweg:
Wenn ich uns/wir schreibe, meine ich natürlich meine Hündin Akira und mich. Da ich eine eher introvertierte Person bin, ergreife ich selten die Initiative, um mit anderen Menschen etwas zu planen. Bitte versteht das nicht falsch, ich liebe es, mit anderen Menschen etwas zu unternehmen. Es hapert eben nur meist daran, dass meine Unternehmungen meist spontan sind. Es wäre jetzt auch etwas zu komplex, meine wirren Gedankengänge in einem Absatz zu formulieren und würde das Thema verfehlen. 😂 Vielleicht werd ich einmal zu diesem Thema einen Artikel schreiben….
Zurück zum eigentlichen Thema:
Wieder einmal habe ich für diese Tour den Vorteil genutzt, dass ich dank meiner Schichtarbeit meist unter der Woche frei habe. Leider befindet sich nämlich auf der Rax auch eine Seilbahn, die am Wochenende unzählige Touristen hinaufkarrt. Voriges Jahr hatten wir noch das Glück, dass sich diese gerade in der jährlichen Wartungspause befand, womit wir den Berg fast für uns hatten.
Unsere Tour startete in Edlach in der Nähe des Hotels „Knappenhof“ und unser Ziel war das „Ottohaus“ in 1644 m Seehöhe.
Vom Parkplatz aus zirka 30-60 Minuten Fußweg, kommt man an eine Gabelung. Wenn man links geht, kommt man über den „Törlweg“ auf das Rax-Plateau. Biegt man rechts ab, geht es den „Gsohlhirnsteig“ entlang nach oben. Beide Wanderwege sind rot, sprich anspruchsvoll, gekennzeichnet.
Wir haben den, meiner Meinung nach, schöneren Aufstieg über den Törlweg gewählt, den wir auch schon im November 2018 gegangen sind. Da wir heuer zu 80% nur Weitwanderungen im Flachland unternommen haben und unsere höchsten vom Tal aus begangenen „Berge“ der Pfaffstättner Kogel, der Anninger und der Kürassier waren, von denen keiner über 700 Meter kommt, war dieser Aufstieg anfangs wieder etwas „ungewohnt“.
Das da oben ist das „Ottohaus“
Es kam auch noch beschwerlich hinzu, dass ich hoffnungslos überladen war. Mein Rucksack wog an diesem Tag ungefähr 15 kg, wovon mindestens 5 kg vermeidbar gewesen wären. Zuviel Proviant, zuviel Kameraausrüstung, etc… Ich hatte diese Tour auch nicht mehr so fordernd im Gedächtnis, weswegen ich dem Gewicht in meinem Rucksack keine besondere Bedeutung beigemessen habe. Aber die Strafe folgt einem ja auf den Fuß, wenn man seine eigenen Grundsätze ignoriert.
Unsere Pausen dauerten dementsprechend länger, wie zum Beispiel diese hier beim „Lammel-Brünnl“

Nach ca. eineinhalb Stunden haben wir die Baumgrenze hinter uns gelassen und sind über den Karst Richtung Törl weitergewandert. Kurz davor mussten wir noch pausieren, weil vor mir zwei junge Frauen, ich tippe einmal auf Studentinnen, das Törl für ein Instagram Foto belagert haben. Zum Glück hatte ich zu dieser Zeit meine Kamera noch im Rucksack verstaut, sonst hätte ich da vielleicht noch ein kleines Fotoshooting abhalten dürfen…..😨😨😨


Am Plateau…
…angekommen, legten wir mal eine etwas längere Pause ein, um die Aussicht zu genießen. Es gab für mich nach diesem langen Aufstieg nichts Schöneres, als mich einfach mal irgendwo in eine Wiese fallen zu lassen und meinen Rucksack abzulegen. 😊



Nach der Pause…
ging unsere Wanderung zum Ottohaus weiter, wo wir uns eine deftige Leberknödelsuppe genehmigt haben. Das heißt, Akira hat die Leberknödel bekommen und ich die Suppe. Naja, ein halbes von den zwei Stücken hat sie mir dann doch gegönnt. 😁
Gesättigt (Ich, nicht Akira, die wird irgendwie nie satt), spazierten wir über das Plateau in Richtung Seilbahn. In der Nähe dieser Seilbahn baute ich dann noch einmal etwas Abseits mein Kamerastativ auf, weil ich noch ein Panoramafoto aufnehmen wollte. Während ich die Einzelaufnahmen dafür machte, hörte ich unten direkt auf dem Weg eine Frauenstimme ihren Hund rufen. „Langsam! Nicht so schnell, Snow!“ Ich lächelte, während ich die Kamera einstellte sarkastisch vor mich hin: „Ja, Snow, langsam!“ …auf einmal blickte ich auf: „……moment mal, Snow?“
Als ich dann runter sah bemerkte ich, dass ich die beiden Leute und den Hund kenne. Freunde von uns haben sich anscheinend ebenfalls auf diesen Berg verirrt, um mit ihrem kleinen Sohn und ihren großen Hund einen Familienausflug zu unternehmen.
Nach einem kurzen Plausch ging die Tour wieder weiter. Kurz vor der Seilbahn bogen wir links auf den etwas beschwerlichen „Gsohlhirnsteig“ ab. Hier ist man die ersten Kilometer von einem Ödland umgeben, welches an ein postapokalyptisches PC-Game erinnert, dass ich ab und zu gerne Spiele. Vor ein paar Jahren wütete dort der Borkenkäfer, wodurch in diesem Gebiet leider alle Bäume gefällt werden mussten.

Von nun an ging es ca. eineinhalb Stunden nur noch über großteils lockeren Felsboden steil bergab, bis wir letztendlich wieder unten an der Gabelung angekommen sind. Der restliche Rückweg war im Gegensatz zu diesem Teilstück dann pure Entspannung.
Viele Menschen (die natürlich nicht selbst wandern 😂) sind ja der Meinung, dass beim Bergwandern das Hinaufgehen der anstrengende Teil ist. Wenn ich denjenigen dann erzähle, dass mir beim bergauf gehen, eigentlich noch nie die Knie zittrig wurden oder die Schienbeinmuskulatur zu krampfen begann, kommt ihnen dieser „Aha-Moment“. Natürlich, bevor ich mit dem Wandern begonnen habe, wusste ich gar nicht, dass man beim Schienbein überhaupt Muskelgewebe hat! 😂
Wie dem auch sei, nach dieser Tour hatten wir dann erstmal zwei Wochen Verletzungspause, da sich Akira beim Abstieg (ja, genau) einen Schulternerv eingeklemmt hatte.
Das war’s von unserer Tour auf die Rax! Ich hoffe, du hattest Spaß beim Lesen!
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Liebe Grüße
Thomas
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